Es wird immer wieder behauptet, dass es heutzutage kaum mehr kreative Köpfe in unseren Landen gibt. Eine Pauschalisierung, die ich weder bestätigen noch dementieren möchte.

Es gibt aber einen Gegenstand, der, meinen Beobachtungen zufolge, nur allzu kreativ verwendet wird. Nämlich die Serviette. Manche binden sie wie ein Lätzchen um den Hals oder stricken sie in den Hemdkragen.  Andere wiederum legen sie achtlos neben den Teller. Ich habe sogar schon beobachtet, wie jemand die Serviette als Brillenputztuch und Besteckreiniger verwendet hat. Doch gerade solch ein Klassiker der Tischkultur sollte niemals abseits der Regeln gebraucht werden.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle ausführlich den korrekten Umgang mit der Serviette beschreiben.

Die Serviette legt man einmal gefaltet auf den Schoß, wobei die offene Seite zum Körper gerichtet ist. Auf diese Weise kann man elegant den Mund mit der Innenseite der Serviette abwischen, ohne Gefahr zu laufen sich die Kleidung schmutzig zu machen. Es sei erwähnt, dass der Mund vor dem Griff zum Glas immer abgewischt wird um unschöne Fettränder am Glas zu vermeiden.

Bitte machen Sie nicht den Fehler und legen die Serviette bei kurzem Verlassen des Tisches auf die Stitzfläche des Stuhls. Das ist lediglich in den USA und Kanada üblich. Der richtige Platz für die Serviette in Europa ist zusammengefaltet links neben dem Teller, wobei es nicht notwendig ist genau Kante an Kante zu falten. Beachten Sie, dass die saubere Seite oben ist. Nach Beenden des Essens wird ebenso verfahren. Die Serviette wird niemals auf dem Teller abgelegt. Sie erweisen damit dem Personal keinen Gefallen und erleichtern auch keinesfalls das Abservieren.

Diese Regeln gelten ausnahmslos für alle Servietten, sprich auch für Papierservietten.

Wenn Sie die Serviette gemäß dieser allgemein gültigen Regeln einsetzen, beweisen Sie Stil und gute Tischmanieren, was vor allem bei großen Events oder Geschäftsessen entscheidend sein kann. Doch selbst wenn es Ihr Gegenüber nicht wahrnimmt, was man vorher nicht immer weiß, so können Sie doch auf diese Weise beispielgebend für andere Tischnachbarn sein.