Stellen Sie sich folgende Situation vor. Sie sind live bei der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages dabei. All die honorigen Herren sitzen versammelt im Belvedere und einer nach dem anderen setzt seine Unterschrift unter den Vertrag. Leopold Figl zückt einen Werbekugelschreiber aus Plastik und unterschreibt. Undenkbar! Man kann sich die Reaktionen der Anwesenden gut vorstellen, wenn es sich genau so abgespielt hätte. Ein Eklat der Sonderklasse wäre die Folge gewesen. Man würde Leopold Figl jegliche Achtung vor diesem geschichtsträchtigen Dokument sofort absprechen.

Aber ähnliche Situationen beobachte ich täglich im Geschäftsleben. Da werden selbst von Vorständen Dinge zum Schreiben verwendet, die man getrost als Griffel bezeichnen kann, Schreibgeräte sind es für mich jedenfalls nicht. Es wird nun mancher entgegnen, dass ein Werbekugelschreiber ja auch die Schrift zu Papier bringt. Das mag stimmen, aber man suggeriert dadurch nicht nur mangelndes Stilgefühl sondern, und das ist eigentlich das Problematische daran, man zeigt unterschwellig jedem Anwesenden, dass man dem Geschriebenen nur mäßige Bedeutung beimisst. Eben die oben angeführte Situation im kleinen Rahmen.

Daher empfehle ich jedem Werbe- und Plastikkugelschreibernutzer, sich ein gutes, zeitloses und vor allem haltbares Schreibgerät zu besorgen. Ob es nun ein Kugelschreiber, Tintenroller oder Füllfederhalter werden soll, ist in erster Linie Geschmacksache. Ich persönlich tendiere aus verschiedenen Gründen zu einem Füller. Ein Füllfederhalter ist dem Schriftbild von allen genannten Schreibgeräten am dienlichsten und glänzt durch sein edles Aussehen. Auch ist der Füller durch seinen fließenden Schriftlauf sehr gelenkschonend und damit unter Vielschreibern die erste Wahl.

Ein gutes Schreibgerät sollte immer vor Ort bei einem ausgesuchten Schreibwarenhändler gekauft werden. Um einen Fehlkauf zu vermeiden sollte das Schreibgerät immer vorher ausprobiert werden, was in guten Schreibwarengeschäften kein Problem ist. Bitte stellen Sie sich im Zuge des Ausprobierens der jeweiligen Stücke folgende Fragen: „Liegt der Stift gut in der Hand? Kann ich damit auch lange Texte ohne Probleme schreiben? Hat der Stift die richtige Länge und Dicke?“ Können Sie alle diese Fragen mit "Ja" beantworten, so steht einem Kauf nichts mehr im Wege. Aber auch hier gilt, wie so oft. Qualität hat ihren Preis. Die gute Nachricht vorweg. Es gibt bereits im mittleren Preissegment einige gute Stifte. Im oberen Preissegment der renommierten Schreibgerätehersteller kann zu Recht Spitzenqualität erwartet werden. Ein solcher Stift begleitet seinen Besitzer dann oft sein ganzes Leben lang.